Dienstag, 3. März 2009

Keine Linie am Horizont.


Well, wir zählen den 3. März 2009; sprich, das neue U2-Album ist seit fünf Tagen erhältlich. Ein großer Moment; die 32jährige Rocklegende aus Irland hat nach viereinhalb Jahren ihr vierzehntes Album veröffentlicht. Ich selber stürzte mich am Freitag, den 27. März 2009 pünktlich nach Dienstschluss ins Getümmel, um mir das heiß ersehnte Machwerk zu Gemüt zu führen.

Nachdem ich mir zwischen der limitierten Auflage und der Super-Sonder-Edition mit DVD, 32seitigem-Super-Bildband und Megaposter für € 49,99 (oh ich Konsumkind...) die simple Machart des Albums rausgefischt hatte, begab ich mich zum Probehören. Ich war nicht die Einzige; um mich rum stand eine Menschentraube, die sich mit dem grau-weißen Teil beschäftigten.

Ungefähr fünfzig Minuten später verließ ich verwirrt das Geschäft, ohne das heißerwartete Teil gekauft zu haben.

Ein Wochenende lang hab ich dann versucht, mich an irgendeine Melodie zu erinnern...is mir leider nicht gelungen.

Gestern stand ich dann ein weiteres Mal im Laden, um mir die Scheibe nochmal anzuhören. Jetzt versuche ich, ein Fazit zu ziehen. (Jojo, jetzt ist der Augenblick, in dem du dich konzentrieren solltest ;) )

Ich finde das Album gut! (Hiermit wäre die Grundaussage getroffen :P)

Der Sound kommt phantastisch, el Gitarrero The Edge lässts tropfen, Bono singt, was die Lungen hergeben, die Produktion ist grandios.

Allerdings vermisse ich zwei Dinge - Innovation und Konsequenz. Wo sind neue Ideen, der Mut, Neues auszuprobieren? Das Album unterscheidet sich meiner Meinung nach nicht wirklich von Altem, bereits Vorhandenem. Und wo ist der rote Faden in der Thematik? Alles wird ein wenig angeschnitten, die Themen grob angerissen. Ein bisschen Glaube, die Liebe nicht zu vergessen, eine Dame wird besungen (wie kommerziell...) und zum Schluss der Libanon beweint (witzig, gerade las ich auf Amazon.de eine Rezension, in der ein begeisterter Hörer den roten Faden des Albums honorierte...tjaja, die berühmte Wahrnehmung...). Wozu man dann jedoch das teuerste Produzenten-Trio der Welt einkaufen musste, ist mir nicht ganz klar. Denn dieses Mal waren Steve Lillywhite, Brian Eno und Daniel Lanois nicht nur für den Klang verantwortlich, sondern auch am Songwriting beteiligt.

Naja. Mehr will ich im Moment glaub ich gar nicht schreiben. U2-Alben sind ja dafür bekannt, dass man sie öfter hören muss, um sie beurteilen zu können; vielleicht bin ich in zwei Wochen ganz anderer Meinung.

Ich bin nur froh, dass der Sinn meines Lebens nicht davon abhängt, wie gut das neue U2-Album geworden ist - auch wenn ich mich fünf Jahre drauf gefreut habe.

;)

Silke

2 Kommentare:

dmh hat gesagt…

du sagst es ja selbst, beinahe jedes album braucht beschäftigung, bevor es richtig ins hirn will. ob das jetzt ein rein psychologisches phänomen ist (mere-exposure-effekt), oder doch mit der musikalischen qualität zusammenhängt (ein pussycat dolls-album klingt nach 50 hördurchgängen immer noch scheiße) sei dahingestellt.
ohne mich mit U2 auszukennen, denke ich, dass es sowieso schwer ist für eine bekannte band, ein album zu eröffnen, dass

a) der plattenfirma profit verspricht und sich an den mainstream verfüttern lässt
b) die erwartungen der treuen fans nicht enttäuscht
c) revolutionär neues beinhaltet.

eierlegende wollmichsau nennt man das, wenn ich mich richtig entsinne. zum glück hat jeder seinen eigenen musikgeschmack :)

dmh hat gesagt…

...ein album zu "veröffentlichen" - wollte ich schreiben :)