Freitag, 20. März 2009

"Silke, ich muss Ihnen etwas sagen...

...mein Mann und ich haben uns getrennt...nur für den Fall, dass mein Sohn komisch drauf ist, dann liegt es wahrscheinlich daran."

Infos dieser Art sind für mich nichts Exotisches mehr in meinem Kindergarten-Alltag. Aber irgendwie hat es mich dieses Mal ziemlich getroffen.

Da ist dieses Kind. Drei Jahre alt. Die Welt ist in Ordnung, ein schöner Platz. Mama, Papa, alles abgedeckt, alles gut. Und plötzlich bricht diese heile Welt auseinander.

Was mag in so einem kleinen Kinderkopf vorgehen?

Vielleicht sowas hier...

"Bei Mama wohne ich unter der Woche, Papa seh ich am Wochenende. Diejenigen, die ich am meisten liebe, tun mir am meisten weh. Diejenigen, von denen ich dachte, dass sie mich nie verlassen würden, haben es doch gemacht, mich enttäuscht, mein kleines Herz gebrochen. Bin ich vielleicht schuld? War ich nicht lieb genug? Vielleicht muss ich mich nur genug anstrengen, damit sie sich wieder vertragen. Aber wie um alles in der Welt stelle ich das an?"

Bisschen viel für ein dreijähriges Leben, finde ich.

Silke

Dienstag, 17. März 2009

Wallis Bird.

"***"

Meine neueste Entdeckung, seit es Sarahs in meinem Leben gibt ;). Eine bemerkenswerte Künstlerin, von der ich gerade eben erst gelesen habe, dass ihr als kleines Kind durch einen Unfall die Finger der linken Hand abgetrennt wurden. Vier von ihnen konnten zwar wieder angenähnt werden, jedoch wars mit dem Gitarre-Spiel rein theoretisch aus. Was machte die gute Wallis? Dreht die Gitarre einfach um...

Durchaus beeindruckend...also, wie ihr seht beziehungsweise lest - es gibt keine wirklichen Hinderungsgründe für Musiker (nichtmal Tinnitus, ne? ;) )

Klangvolle Grüße!
Silke

Dienstag, 3. März 2009

Keine Linie am Horizont.


Well, wir zählen den 3. März 2009; sprich, das neue U2-Album ist seit fünf Tagen erhältlich. Ein großer Moment; die 32jährige Rocklegende aus Irland hat nach viereinhalb Jahren ihr vierzehntes Album veröffentlicht. Ich selber stürzte mich am Freitag, den 27. März 2009 pünktlich nach Dienstschluss ins Getümmel, um mir das heiß ersehnte Machwerk zu Gemüt zu führen.

Nachdem ich mir zwischen der limitierten Auflage und der Super-Sonder-Edition mit DVD, 32seitigem-Super-Bildband und Megaposter für € 49,99 (oh ich Konsumkind...) die simple Machart des Albums rausgefischt hatte, begab ich mich zum Probehören. Ich war nicht die Einzige; um mich rum stand eine Menschentraube, die sich mit dem grau-weißen Teil beschäftigten.

Ungefähr fünfzig Minuten später verließ ich verwirrt das Geschäft, ohne das heißerwartete Teil gekauft zu haben.

Ein Wochenende lang hab ich dann versucht, mich an irgendeine Melodie zu erinnern...is mir leider nicht gelungen.

Gestern stand ich dann ein weiteres Mal im Laden, um mir die Scheibe nochmal anzuhören. Jetzt versuche ich, ein Fazit zu ziehen. (Jojo, jetzt ist der Augenblick, in dem du dich konzentrieren solltest ;) )

Ich finde das Album gut! (Hiermit wäre die Grundaussage getroffen :P)

Der Sound kommt phantastisch, el Gitarrero The Edge lässts tropfen, Bono singt, was die Lungen hergeben, die Produktion ist grandios.

Allerdings vermisse ich zwei Dinge - Innovation und Konsequenz. Wo sind neue Ideen, der Mut, Neues auszuprobieren? Das Album unterscheidet sich meiner Meinung nach nicht wirklich von Altem, bereits Vorhandenem. Und wo ist der rote Faden in der Thematik? Alles wird ein wenig angeschnitten, die Themen grob angerissen. Ein bisschen Glaube, die Liebe nicht zu vergessen, eine Dame wird besungen (wie kommerziell...) und zum Schluss der Libanon beweint (witzig, gerade las ich auf Amazon.de eine Rezension, in der ein begeisterter Hörer den roten Faden des Albums honorierte...tjaja, die berühmte Wahrnehmung...). Wozu man dann jedoch das teuerste Produzenten-Trio der Welt einkaufen musste, ist mir nicht ganz klar. Denn dieses Mal waren Steve Lillywhite, Brian Eno und Daniel Lanois nicht nur für den Klang verantwortlich, sondern auch am Songwriting beteiligt.

Naja. Mehr will ich im Moment glaub ich gar nicht schreiben. U2-Alben sind ja dafür bekannt, dass man sie öfter hören muss, um sie beurteilen zu können; vielleicht bin ich in zwei Wochen ganz anderer Meinung.

Ich bin nur froh, dass der Sinn meines Lebens nicht davon abhängt, wie gut das neue U2-Album geworden ist - auch wenn ich mich fünf Jahre drauf gefreut habe.

;)

Silke