Freitag, 30. Oktober 2015

Globalisierte Flip-Flops. // Globalized flip-flops.

Ich habe schon mehrere Urlaube in Berlin verbracht. Und ich bekenne: ich liebe unsere Hauptstadt! Diese Verbindung aus Orten, die Geschichte atmen und dem explosiven Mix aus Kunst, Kultur und verschiedensten Menschen liebe ich – und allein der Geruch in der U-Bahn ist für mich einzigartig.

Neben Reichstagsbesichtigung, vielen Cafés und plattgelaufenen Füßen waren natürlich auch die ganzen hübschen Lädchen ein großer Anziehungspunkt in der Metropole...und hier hatte ich mein Globalisierungserlebnis.

Als bekennender Flip-Flop-Fan war der entsprechende Laden in der Alten Schönhauser Straße eines meiner Ziele; auch deswegen, weil sich seit Jahren keines dieser Schuhpaare in einem Nürnberger Laden verirrt hat. Drinnen angekommen blieb ich voller Freude vor dem großen Regal stehen, um meiner Freude lautstark Ausdruck zu verleihen: „Da sind sie ja!“

Ein konsternierter Blick der Verkäuferin. Kurzes Schweigen. Dann: „Schon mal was von online-Versand gehört?“

Ich habe trotzdem ein paar der Sommerlatschen gekauft. So ganz analog.

Hinterher saß ich bei einem Kaffee unter den Linden und erinnerte mich...an die guten alten Zeiten, in denen es noch ein Erlebnis war, ein Buch/Tonträger/Kleidungsstück nach langem Suchen im Laden endlich gefunden zu haben. Anstrengung. Vielleicht Frust. Auch mal eine Enttäuschung. Aber dann...Freude. Jubel. Das Gefühl, endlich erfolgreich gewesen zu sein. Und natürlich endloser Stolz, das neue Teil endlich benutzen, den Song anhören zu können.

Ich erinnere mich an langes Wühlen auf Flohmärkten, das angespannte Lauschen am Radio mit dem aufnahmebereiten Kassettenrekorder. Und vor allem an eines: Zufriedenheit. Heute heißt der Flohmarkt Zalando, und der Kassettenrekorder iTunes.

Ich bin wahrlich kein Vertreter der „früher-war-alles-besser“-Generation. Ich bin dankbar, dass wir Frauen in unserem Land eine Stimme und Rechte haben, ich nicht mehr über den offenen Feuer kochen muss, verschiedenste Lebensentwürfe ihren Platz haben.

Aber ich verstehe die wunderbare band Keane, wenn sie den Refrain ihres ersten großen Hits singen...

„...oh simple things, where have you gone...?“



Until today I spent plenty of holidays in Berlin. And I have to admit: I love our capital. All those different places that breathe history and go hand in hand with an explosive mix of arts, culture and people ravish me - and just the smell of the tube-stations is unique.

Beside visiting Reichstag, enjoying lots of coffee-places and having tired feet I also loved all those tiny shops in that metropolis...and here I had my experience of globalization.

As the biggest Flip-Flop-Fan known in town, going into one of the shops where they are sold was my target - simply because I didn´t see Flip-Flops in stores in Nuremberg (and I´m talking of the originally brand). Being inside of the shop, I stopped in front of the shelf, shouting out in joy: "There they are! Finally!!"

An affected look of the saleswoman. Silence. After that: "Did you ever hear something about online-shopping?!"

I bought the shoes, despite of that reaction. Totally analog.

After that, drinking coffee, I remembered the famous good old times; those times you called it adventure, when you found a book/clothing piece/CD after a long time of searching it. Frustration. Disapointment. But then...joy. Cheering. The feeling of being successful. And, of course, being proud of using your new item.

I remember rummaging at flea markets, tense listening to the radio; ready to record THAT song with your cassette recorder. And over all: satisfaction. Today flea market is called Zalando, cassette recorder was replaced by iTunes.

Don´t get me wrong; I´m not one of those who believe that "everything was better in earlier times". I´m glad, that women in our country have a voice and rights, that I don´t have to cook over open fire, and that different ways to live a life have their places.

But I understand the great band Keane, when they sing the chorus of one of their greatest hits...

"...oh simple things, where have you gone...?"