Letzte Woche war ich in Memmingen. Da fand nämlich der berühmte MAMMUT-Outletverkauf statt. Und wenn man der Sozialisationstheorie glaubt, dann bin ich wohl aufgrund des Einflusses meiner outdoor-begeisterten Freunde zu der Meinung gelangt, dass mein Leben auch eine MAMMUT-Softshell braucht. Jetzt hängt sie in meinem Schrank, ist sehr pink und ich fühl mich genauso wie vorher. Feine Sache.
In Memmingen findet jedoch nicht nur zweimal im Jahr die MAMMUT-Party statt...nein. Memmingen, oder genauer gesagt das kleine Dorf Lauben, welches in dieser Gegend liegt, hat für mich eine ganz andere Bedeutung. Es ist der Heimatort meines guten Freundes Stefan, der am 30. August 2008 durch einen tragischen Unfall ums Leben kam. Wir waren an diesen zwei Tagen zu Gast bei seiner Familie; und am Donnerstag abend stand ich zum ersten Mal seit der Beerdigung an Stefans Grab.
Es ist erschütternd, an einem Grab zu stehen, in dem ein 25jähriger Mensch liegt. Furchtbar tragisch, einen Menschen zu beweinen, der noch so viel vor sich hätte haben können.
Auch ich stand wieder fassungslos an seinem Grab. Ich fühlte mich so hoffnungslos...und dann war mir, als würde mich eine leise Stimme auffordern, mich umzudrehen.
Das tat ich und dann sah in den Himmel, der durch den Sonnenuntergang von einem wunderbares Lichtspektakel übergossen war. Eine Wolkenwand hatte sich am Horizont geteilt und bildete ein riesiges Fenster, welches gefüllt war von diesem Licht. Ein mächtiger Anblick, und mir war, als könnte ich ein kleines Stück von Gottes unendlicher Ewigkeit sehen.
Ich kann kaum beschreiben, wie sehr mich dieses Bild getröstet hat; wie sehr ich meinen Blick wieder einmal umschwenken durfte.
Stefan wird nie wieder auf diese Erde zurückkommen, und er hat bei uns allen eine entsetzlich schmerzvolle Lücke hinterlassen. Ich verstehe nicht, warum er so früh gehen musste, und ich werde es wohl nie verstehen können.
Aber eines weiß ich so sicher, wie nach dem Tag die Nacht kommt. Gott hat die Ewigkeit in mein Herz gelegt. Sie ist auf meiner Seite; das hier ist nicht das Ende.
Jedesmal, wenn ich in meinem Herzen diese Sehnsucht spüre, die ich nicht in Worte fassen kann, jedesmal, wenn die Dinge meinen Verstand übersteigen, selbst dann, wenn ich merke, dass mir die geilste MAMMUT-Softshell nicht das geben kann, was ich in meinem tiefsten Inneren suche...dann merke ich, dass ich für die Ewigkeit geschaffen bin. Dafür, in aller Ewigkeit mit meinem Gott in der vollkommenen Vollkommenheit zu sein und das zu genießen, was er für mich gedacht hat - eine Zeit, in der kein Tod, kein Schmerz und kein Geschrei mehr sein wird.
Stefan tanzt jetzt schon in Gottes Ewigkeit - und dort werde ich ihn wiedersehen.
Was für eine Zuversicht!
Silke
Sonntag, 29. November 2009
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2 Kommentare:
Wundervolle Worte!
Danke dafür liebe Silke!
p.s. ahhhh, sie ist einfach nur pink...
interesting blog
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