Heute habe ich einen Eintrag auf Nina Dullecks blog gelesen, der mich sehr bewegt hat. Nina hat vor zwei Jahren ein Baby verloren...es ist zwei Tage vor seinem Geburtstermin gestorben. Und was schreibt sie dazu?
19:28 Tief verwurzelt [Mut machen]
Seit ich meine Tochter Geraldine verloren habe, beschäftigen mich Sterben und Tod und das damit verbundene Abschiednehmen immer mal wieder. Eine Philosophin hat es mal ganz gut in einen Satz verpackt, den ich aber nicht mehr wortwörtlich wiedergeben kann. Sinngemäß sagte sie, dass je stärker und größer eine Liebe ist, auch das Gefühl des bevorstehenden Abschieds bereits darin vorhanden und gefühlt wird. Wenn ich ehrlich bin, kann ich das unterschreiben und gleichzeitig stehe ich damit vor Gott in tiefer Verzweiflung.
"Tief verwurzelt" ist ein biographischer Spielfilm um einen südafrikanischen Bauern, der in einer tiefen Depression Gott begegnet, ein Leben mit Ihm beginnt und Höhenflüge wie auch Schicksalsschläge durchlebt, die ihn und seinen Glauben auf harte Proben stellen. Wie gesagt, eine verfilmte Biographie. Bis kurz nach der Hälfte war mir die Sache zu glatt. Vorher alles schlimm. Nachher alles toll. Der Farmer erlebt krasse Sachen mit Gott. Ohne Zweifel. Aber irgendwie wurde ich immer ärgerlicher. Klar, ist das Leben mit Gott wundervoll. Doch das ist nicht alles. Leben ist nicht nur toll und a la Friede, Freude, Eierkuchen. Das wird nirgends in der Bibel versprochen. Gott ist nicht der Bonbonautomat, der auf Knopfdruck und gegen angemessene Bezahlung Süßigkeiten herauswirft.
Und dann passiert es auch im Film. Der Farmer überfährt seinen eigenen Neffen mit dem Traktor. Ein kleines Kind stirbt auf der Straße. Kein Gebet erhört. Keine Totenauferweckung. Ich laufe verzweifelt im Wohnzimmer hin und her und durchlebe den Verlust meines Kindes nochmal. WAS FÜR EINE WELT: WAS FÜR EIN GOTT?! Der nicht aufhält, der nicht eingreift, der die Gebete nicht erhört! Sadismus? fragt C.S.Lewis in "Über die Trauer". Ein kurzes Tagebuch, in dem er den Tod seiner Frau reflektiert und schonungslos schreibt, was er fühlt - auch im Bezug auf Gott. Da stehe ich und muss ehrlich sagen, auch nach zwei Jahren Trauerzeit: Ich verstehe es immer noch nicht. Ich werde es nie verstehen. Was für eine monströse Tat war dieser Ungehorsam im Paradies, als Eva sich die Frucht nahm! Mich hat das in den letzten beiden Jahren sehr beschäftigt.
Wo ich heute bin? Immer noch bei Gott. Wo sonst? Wartend auf den Himmel. Das bringt letztendlich auch die klitzekleine Erleichterung im Film. Der Bruder, Vater des toten Kindes, hat einen Traum: Der Sohn begegnet ihm. Läuft auf einer Wiese auf ihn zu. "Kommst Du zu mir zurück?" fragt der Vater. "Nein, Papa. Aber ich warte auf dich."
Bewegend, oder?
"Christus, die Hoffnung der Herrlichkeit."
Silke
Dienstag, 27. Mai 2008
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